Fotograf: David Dettbarn/UMMD

Projekt: Entwicklungshilfeprogramm zur Modernisierung der medizinischen Multiprofilzentren
 
Um eine bessere Versorgung der Bevölkerung gewährleisten zu können, möchte das usbekische Gesundheitsministerium die Qualität seiner medizinischen Dienstleistungen verbessern. Mit einem neuen Projekt unter der Bezeichnung „Modernisierung der medizinischen Multiprofilzentren Phase III“ sollen in ausgewählten Regionen des Landes Investitionsprogramme durchgeführt werden. Das Vorhaben wird von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW Bank International) unterstützt. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH führte bereits die Phasen I und II des gesamten Vorhabens gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium der Republik Usbekistan durch.
 
Eine Delegation aus Usbekistan mit Teilnehmer:innen aus dem Zentrum für Mikrochirurgie der Augen in Tashkent, eine Gynäkologin sowie zwei Teilnehmerinnen aus dem Bereich Projektleitung und Koordination der GITEC-IGIP GmbH, haben am 8. Juni die Universitätsmedizin Magdeburg besucht.
 
Das Treffen diente der Evaluierung der Universitätsmedizin Magdeburg als Standort für mögliche Kooperationen zum Wissenstransfer und Capacity Building im Bereich der minimalinvasiven Chirurgie, der Endoskopie sowie im Bereich der mikrochirurgischen Ophthalmologie. Es gab eine Zusammenkunft und einen Austausch mit Fachvertreter:innen aus den klinischen Fachbereichen, u.a.  der Gastroenterologie, Viszeralchirurgie, Radiologie und Augenheilkunde sowie der Frauenheilkunde, in der Kooperationsansätze herausgearbeitet wurden.
 
Zu den wichtigsten Zielen der nationalen Gesundheitsstrategie Usbekistans gehören die Aus- und Weiterbildung auf der Grundlage internationaler Qualitätsstandards und eines modernen Medizintechnikmanagements. Damit soll eine Qualitätsverbesserung und Systematisierung der Aus- und Weiterbildung im Umgang mit moderner Medizintechnik erreicht werden. Dr. Azamat Yusupov, Direktor des Zentrums für Mikrochirurgie (Augenheilkunde) sagte:“ Das Gesundheitssystem hat eine große Bedeutung in unserem Land. In den letzten fünf Jahren sind große Anstrengungen vorgenommen worden um die Bevölkerung in der Fläche versorgen zu können. Aber leider fehlen uns Fachkräfte in allen Bereichen. Wir hoffen auf Unterstützung in unseren Multiprofilzentren, um unsere Trainingsprogramme in den nächsten Jahren mit der notwendigen Expertise durchführen zu können.
 
Privatdozent Dr. Salmai Turial, Chefarzt der Abteilung für Kinderchirurgie, Kindertraumatologie und Kinderurologie der Universitätsmedizin Magdeburg begleitet seit 2014 ein Entwicklungshilfeprogramm der Bundesregierung in Usbekistan. Turial führt dort die minimalinvasive Kinderchirurgie ein, in dem er erfahrene medizinische und technische Fachkräfte in der Anwendung moderner Hochtechnologie in Usbekistan fortbildet.
 
„In Usbekistan haben die Projekte zu Entwicklungsprogrammen in den letzten Jahren im Bereich des Transfers von hochmodernen medizinischen Geräten als auch im Bereich der Fort- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten, einen im internationalen Vergleich überdurchschnittlich guten Erfolg gezeigt. Beispielhaft sei hier die Verwendung der minimalinvasiven Kinderchirurgie im Bereich der Neugeborenen-Chirurgie erwähnt, die vor ca. 5 Jahren in Usbekistan gänzlich unmöglich erschien. Dank der systematischen Projekte zur Weiterbildung in diesem Bereich, führen die Kolleginnen und Kollegen heute in Taschkent, aber auch in einigen großen überregionalen sog. Oblast- Zentren, die minimal invasiven Eingriffe selbstständig durch. Ich persönlich betrachte dies als einen sehr großen Erfolg, insbesondere zum Wohle der Kinder“, so Privatdozent Turial.
 
Für das Folgeprojekt 2022/2023 möchten die Abteilung der Kinderchirurgie und weitere Kliniken der Universitätsmedizin Magdeburg als Hauptpartner dieses Projektes fungieren und dazu eine Kooperation im Rahmen eines medizinischen Entwicklungshilfe-Programmes mit Usbekistan aufbauen.
 
Seitens des Universitätsklinikums standen ebenso Prof. Dr. Hans-Jochen Heinze, Ärztlicher Direktor des Uniklinikums Magdeburg A.ö.R. und Marco Bohn, Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums A.ö.R. für die gemeinsamen Gespräche zur Verfügung. Marco Bohn sagte:“ Wir möchten das Projekt mit unserer Expertise gern unterstützen und sind auf die konzeptionelle Zuarbeitet sehr gespannt.“ Prof. Heinze bedankte sich für den Besuch an der Universitätsmedizin und die Kooperationsgespräche und betonte, dass die Chancen für diese Internationale Zusammenarbeit sehr gut stünden. Er sagte: „Ich bin neugierig auf dieses Projekt und freue mich auf weitere Gespräche mit der Delegation.“
 
 
Bildunterschrift: (von links oben) Marco Bohn, kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums Magdeburg, Privatdozent Dr. Salmai Turial, Chefarzt der Abteilung für Kinderchirurgie, Kindertraumatologie und Kinderurologie der Universitätsmedizin Magdeburg mit weiteren Vertretern aus den Fachbereichen des Universitätsklinikums im Gespräch mit der Delegation aus Usbekistan.
Fotografin: Sarah Kossmann/UMMD
Hinweis: Alle abgebildeten Personen sind negativ auf das Coronavirus SARS-CoV-2 getestet.