Vorstand der KBV im Amt bestätigt

Vorstandswahl – Das Parlament der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten bescheinigt dem bisherigen Vorstand der KBV erneut sein Vertrauen.
 
 
Berlin, 11. März 2011 – Die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hat heute in geheimer Wahl den Vorstand der Organisation für die neue Legislaturperiode bestimmt. Dr. Andreas Köhler und Dr. Carl-Heinz Müller, die bisherigen Amtsinhaber, konnten den Urnengang erneut für sich entscheiden. Dabei entfielen auf Köhler 39 von 59 abgegebenen Stimmen. Müller konnte 40 der 60 Wahlberechtigten für sich gewinnen. Beide hatten jeweils einen Gegenkandidaten. Köhler wird wieder die Funktion des Vorsitzenden übernehmen. Das hat die Versammlung in einer separaten Abstimmung entschieden.
 
Köhler bekleidet seit 2005 das Amt des Vorstandsvorsitzenden. Zuvor war er in verschiedenen Funktionen für die KBV tätig, unter anderem als Hauptgeschäftsführer. Müller, Facharzt für Allgemeinmedizin, ist seit 2007 sein Kollege im Vorstand. Zuvor war er Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz. Ursprünglich sollte die Wahl des KBV-Vorstands am 8. April stattfinden. Die Vertreterversammlung, die heute zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammenkam, beschloss jedoch nach einem entsprechenden Antrag aus den eigenen Reihen, die Wahl vorzuziehen. Der Antrag wurde damit begründet, dass wegen des geplanten Versorgungsgesetzes KBV und KVen schnell handlungsfähig sein müssten. Bis Ostern sollen Eckpunkte für dieses Gesetz vorliegen.
 
Als eines der wichtigsten gemeinsamen Ziele für die neue sechsjährige Amtszeit bezeichnete der Vorstand den Kampf gegen den Ärztemangel. „Einem stetig steigenden Behandlungsbedarf stehen nach wie vor begrenzte finanzielle Mittel und immer weniger Ärzte gegenüber. Hier spielt auch die künftige Bedarfsplanung eine wesentliche Rolle. Für deren Reform haben wir bereits neue Instrumente entwickelt und ein Konzept vorgelegt“, sagte Köhler. Ein wesentlicher Faktor dabei sei, den Arztberuf wieder attraktiver zu machen, um Nachwuchs zu gewinnen. „Dafür müssen endlich die Richtgrößenprüfung und die Arzneimittelregresse weg. Dieses Ziel werden wir konsequent weiterverfolgen“, betonte Müller.
 
Beide bekannten sich ausdrücklich zum Vertragswettbewerb, in dem Selektivverträge für bestimmte Versorgungsbereiche den Kollektivvertrag ergänzen. Ein weiteres wichtiges Ziel des Duos ist, die Honorare der Ärzte stärker an den erbrachten Leistungen auszurichten: „Wir wollen weg von der Pauschalierung und zurück zur Einzelleistungsvergütung, damit die Arbeit der Ärzte wieder echte Wertschätzung erhält“, erklärte Köhler. Er griff auch den Vorwurf mancher KV-Mitglieder auf, das System sei zu zentralistisch: „Wir wollen die Länder wieder mehr in die Entscheidungsfindung einbinden. Auch die Honorarverteilung wollen wir komplett regionalisieren, so dass die KVen besser auf regionalen und lokalen Versorgungsbedarf reagieren können.“
 
Die digitale Pressemappe zur KBV-Wahl mit Hintergrundinformationen finden Sie hier.
 
Diese Pressemitteilung finden Sie auch im Anhang als PDF und im Internet unter http://www.kbv.de/startseite_medien.html.